Spendenscheck an Nachwuchs des Olympiastützpunktes Leipzig
Eine Silberplakette im Sonnen-Design hat sie garantiert, nur wo? „Wahrscheinlich finde ich sie bei meinen Eltern zu Hause in Chemnitz, wo auch die anderen Nachwuchs-Medaillen liegen“, ist sich Hürdenspezialistin Cindy Roleder (25) ziemlich sicher über das „Versteck“ der speziellen Plakette. Diese hatte das Talent Cindy vor nunmehr zehn Jahren bei den sächsischen Landesjugendspielen erkämpft. Heute ist die Olympiastarterin von London als Patin des großen Sparkassen-Nachwuchswettbewerbes in der Spur. „Ich möchte den jungen Leuten etwas mit auf den Weg geben, sie motivieren und informieren. Wer möchte, bekommt natürlich auch ein Autogramm“, verspricht die DHfK-Spitzenkraft, die übers Kinderturnen und einer meisterlichen Fußball-Vergangenheit zur Leichtathletik nach Leipzig fand. Im Jubiläumsjahr der Stadt präsentiert sich der Nachwuchs in geballter Stärke. Denn drei Wochen nach der Lipsiade mit 5000 Startern werden am Wochenende bei den Landesjugendspielen erneut diese Teilnehmerzahlen erreicht. Neu dabei: Das Konzept und Motto „Zeig Dein Sporttalent“.
Zum einen ist das Höchstalter der Teilnehmer auf 14 Jahre, den Übergang vom Grundlagen- zum Aufbautraining, beschränkt. Der Prozess der Talentfindung und -förderung soll damit noch stärker betont werden. Zum anderen starten erstmals Auswahlteams aus den Kreisen und kreisfreien Städten. Eine stärkere Verankerung des Spielegedankens in den Regionen und eine noch bessere Zusammenarbeit von Fachverbänden und regionalen Sportbünden sind die Beweggründe, die den Landessportbund (LSB) in Absprache mit seinen Mitgliedsorganisationen zu dieser Änderung bewegten.
„Es ist wichtig, innovativ und für Veränderungen offen zu sein, um seine Ziele zu erreichen. Das Finden und die Förderung von Talenten sind die Grundlage für künftige sportliche Erfolge“, betonte LSB-Generalsekretär Christian Dahms im gestrigen Pressegespräch. Ein ausge- zeichnetes Beispiel dafür ist Cindy Roleder, mit Höhen und Tiefen. Als große Hoffnung aus ihrem Verein gilt Lene Gruner. Die Wurfspezialistin hat für das Wochenende ein klares Ziel: „Ich will Bestleistung schaffen“, betonte die 13-Jährige. Die liegt bislang bei 29,06 Meter mit dem Speer, den Ball beförderte sie schon 55 Meter weit.
Die traditionelle Veranstaltung in zwölfter Auflage und viertem Treffen in Leipzig kostet. Der Gesamtetat beträgt 160 000 Euro, wird aus LSB-Eigenmitteln und Sponsorengeldern gestemmt. Die Erfolgsgeschichte trägt Titelsponsor Sparkasse mit, aber auch weitere Partner wie Belantis (Party am Samstagabend) sichern das Nachwuchsspekta- kel nachhaltig. Neue Mitwirkende sind laut Christian Dahms willkommen.
Die Organisatoren um Gesamtleiter Wolfgang Schmidt erwarten in jeder Hinsicht ein heißes Wochenende. In 40 Sportarten wird gekämpft, zumeist in der Halle, aber auch in Stadien und auf dem Wasser. Die angekündigten Sahara-Temperaturen lassen die Verantwortlichen nicht kalt. Die Fachverbände werden vor Ort reagieren, wenn es sein muss, auch ein Sparprogramm einlegen.
Kerstin Förster, erschienen in: Leipziger Volkszeitung vom 2.07.2015